Einmal im Leben Biel - die Nacht der Nächte. So wird er in der Laufszene genannt-der legendäre Bieler 100-km-Lauf. Was auf den ersten Blick „nur“ nach einem sportlichen Ereignis klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als kulturelles und emotionales Highlight, das Menschen aus aller Welt anzieht. Die Teilnahme gilt als ein einmaliges Erlebnis - geprägt von körperlichen Grenzerfahrungen, mentalen Herausforderungen und einem Gemeinschaftsgefühl, das seinesgleichen sucht. Die Strecke führt über beeindruckende 100 Kilometer, fast 1000 Höhenmeter sind zu bewältigen - das Ganze mitten durch die Nacht. Der Start erfolgt traditionell um 22.00 Uhr, was bedeutet: Laufen bis tief in den nächsten Tag, ohne Schlaf, im eigenen Rhythmus gegen Müdigkeit und Schmerz.
Diesen außergewöhnlichen Herausforderungen haben sich am 6.Juni 2025 auch vier mutige Mitglieder des TSV gestellt: Peter Knoll (TSV-Vorstandsmitglied) und Martin Dotzauer (Abteilungsleiter Leichtathletik), begleitet von Jacqueline Knoll und Bernd Haueise. 
Erfolgreich in Biel (von links nach rechts): Bernd Haueise, Martin Dotzauer, Peter Knoll und Jacqueline Knoll. Kurz nach dem Start begann es heftig zu regnen. Und das sollte nicht das letzte Wetterkapitel dieser Nacht gewesen sein. Gewitter durchzogen die Dunkelheit, Blitze erhellten den Himmel und machten die Nacht taghell. Die Kleidung war binnen Minuten durchnässt, die Schuhe schwer vom Wasser. Die Feld- und Waldwege teilweise von Pfützen überschwemmt. Regen und Wind begleiteten die Läufer und Radbegleitungen stundenlang, erst in den frühen Morgenstunden kam kurzzeitig Erleichterung - zumindest vom Wetter.  Stolze Finisher: Martin Dotzauer und Peter Knoll. Trotz dieser extremen Bedingungen - oder gerade deshalb - kamen wir, jeder mit seiner eigenen Zeit, erschöpft, aber überglücklich ins Ziel. Das Gefühl, es geschafft zu haben, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Es war sehr emotional und der Stolz, diese „Nacht der Nächte“ durchlebt zu haben, bleibt für immer. Und wer weiß, vielleicht ruft Biel auch im nächsten Jahr wieder zur Nacht der Nächte. Text: Martin Dotzauer Fotos: Privat
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