Das Weingut des Weinbauers Gerd Keller im Herzen des Kirchbachtals war das Ziel der diesjährigen Weinprobe des TSV Bietigheim. Die Teilnahme an der mittlerweile traditionellen Weinprobe ist offen für alle Mitglieder und die Kapazitätsgrenze des Weinguts mit 80 Gästen war schnell erreicht. Schade für die vielen Interessenten, die nicht mehr teilnehmen konnten. Mit zwei Bussen erreichte die Gruppe ihr Ziel in Niederhaslach. Begrüßt wurden die TSV-ler mit einem „Hirsch“, einem spritzigen Perlwein. Weinbauer Gerd Keller verzichtete auf die sonst übliche Führung, da die meisten Gäste erfahrene Weintrinker sind und die Logistik zu schwierig geworden wäre. Der TSV-Vorsitzende Günter Krähling freute sich auf einen unterhaltsamen Abend und dankte dem leider verhinderten Organisator Uwe Sauerbrey, der auch dieses Jahr wieder eine gute Wahl für das Weingut getroffen hatte. Nach dem „Graßdackel“, einem würzigen Riesling, sorgte ein Vesperteller für eine solide Grundlage. Die meisten Weine bei Gerd Keller tragen etwas ungewöhnliche Namen, die teils auf Familienmitglieder zurückgehen. „Hannah“, ein trockenes Weißweincuvée, oder „Mia Blaufränkisch“ sind benannt nach Nichte und Tochter. Bei „Badkap“, einem Muskattrollinger, „Bruddler“, „Rambaß“ oder „Geigenspiel“, einem trockenen Rotweincuvée vom Geigersberg, musste man sich die Namensdeutungen oft selbst erschließen. Mit fortschreitendem Abend stieg die Lautstärke im kleinen Weingut immer weiter an und Gerd Keller hatte Mühe, sich stimmlich durchzusetzen. Mit der Vielfalt seiner Weine hatte er aber den Geschmack der meisten getroffen. Und da der Einfachheit halber nach der „Aufwärmphase“ die Weinflaschen direkt auf die Tische gestellt wurden, hatte jeder Gast die Möglichkeit, „seinen“ Lieblingswein ausgiebig zu probieren. Pünktlich um halb elf standen die Busse zur Abholung bereit - viel zu früh, wie immer, wenn die Stimmung gerade am besten ist. Die Mitglieder des TSV Bietigheim freuen sich schon jetzt auf die nächste Weinprobe, auf neue unterhaltsame Gespräche und denkwürdige Begebenheiten. Text: Günter Krähling
„Graßdackel“, „Bruddler“ oder „Badkap“ – der Weinbauer Gerd Keller überzeugte die TSV’ler mit seinen Weinen und ausgefallenen Namen.
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