Das Waldfest des TSV 1848 Bietigheim e.V. steht und fällt nicht nur mit den vielen ehrenamtlichen Helfern, sondern auch mit dem Wetter. Purer Sonnenschein und 40 Grad beim Aufbau, Starkregen und Gewitter am Festwochenende und ein bunter Mix aus Sonne und Wolken am Traditions-Montag - durchwachsen zeigten sich die Feiertage in diesem Jahr. Der Motivation und Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch.

Schließlich jährte sich das Waldfest bereits zum 50. Mal. Da hat man schon fast alles erlebt und ist entsprechend vorbereitet - auch als Besucher. Turnschuhe werden kurzerhand gegen Gummistiefel getauscht und ein Regenschirm wird unter den Arm geklemmt. Auch das eingespielte Waldfest-Team kann Regenwetter nicht mehr aus der Fassung bringen. Alle Helfer sind Mitglieder des TSV, die sich freiwillig für die jeweiligen Schichten melden. „Man kennt sich und freut sich auf die gemeinsamen Festtage“, so zwei fleißige Damen an der Kasse unisono.

Dass die vielen Schichten mit über 300 Helfern inklusive mehrtägigem Auf- und Abbau überhaupt Jahr für Jahr zuverlässig besetzt werden können, ist auch einem Aktiven der ersten Stunde zu verdanken: Rudolf Sauerbrey alias „Jimmy“, wie er von allen genannt wird. Inge Schumacher kümmert sich seit vielen Jahren um die Besetzung der Kasse, während Gerhard „Gega“ Schmidtchen und Heinz Frommel dem hauptamtliche Team um TSV-Geschäftsführer Jan Bodmer von Beginn an mit Rat und Tat zur Seite stehen.

So darf man sich als Besucher beim Waldfest sicher sein, stets einen gut ausgeschilderten Parkplatz, ein gemütliches Plätzchen und ganz sicher ein leckeres Essen vorzufinden. Hähnchen und Bauchbrot sind die beliebten Klassiker. Kein Wunder, beim Anblick der großen Grills, die sich kontinuierlich drehen und ganz traditionell mit Holzkohle betrieben werden. „Der Einsatz von Gasgrills wäre sicherlich günstiger, aber eben genau diese traditionellen Dinge machen unser Fest aus“, sagt Bodmer.

Für die Männer am Grill ist es ein schweißtreibender Job, der mitunter jahrelange Erfahrung erfordert. Das Wissen um das richtige Befeuern, Drehen, Schneiden und Spießen wird derweil an die nächste Generation weitergegeben. Nicht ohne Stolz erzählt der 1. Vorsitzende Günter Krähling, dass man bisher glücklicherweise keine Probleme mit dem Fest-Nachwuchs hat. Fließend seien die Übergänge und die Bereitschaft beim Waldfest zu helfen sei nach wie vor hoch.  

Besonders viel Bauch, Hähnchen, Pommes, Würstchen und Maiskolben wurden am Montag verzehrt, als das Wetter sich erstmals beständig zeigte und der Festplatz voll war. Der letzte Waldfesttag gilt ohnehin seit jeher als der beliebteste Tag. Hier trifft man alte Bekannte und sitzt gemütlich bis in die Abendstunden. Sonntag ist traditionell Familientag, an dem ein buntes Programm für die Kleinen und ein großes Kuchenbuffet mit selbstgebackenen Kuchen geboten ist.

Für zusätzliche Abwechslung sorgten die Organisatoren dieses Jahr mit seinen Jubiläumsaktionen. Immer wieder gab es Ermäßigungen auf Speis und Trank. Zudem wurden im Vorfeld 50 Überraschungsgeschenke im Wald verteilt, die Kindern wie Erwachsenen beim Auffinden ein freudiges Lächeln ins Gesicht zauberte.

Text & Fotos: Janine Heß