Seit vielen Monaten machen sich die Verantwortlichen des TSV 1848 Bietigheim und der SG BBM Bietigheim Gedanken über ihre sportliche Zukunft. Und dabei werden sie zwangsläufig immer wieder mit ein- und demselben Thema konfrontiert: die Sportstätten in Bietigheim-Bissingen sind mittlerweile derart ausgelastet, dass eine vernünftige Weiterentwicklung weder im Breiten- noch im Spitzensport möglich ist. Für den TSV, mit fast 3700 Mitgliedern größter Sportverein der Stadt, ist klar: ohne neue Hallenkapazitäten können die Bedürfnisse der Bürger langfristig nicht mehr bedient werden. So sind beispielsweise zusätzliche Räumlichkeiten für den Gesundheitssport sowie eine Bewegungslandschaft für Kinder unabdingbar, um das bisherige Angebot aufrecht erhalten beziehungsweise der Nachfrage entsprechend ausweiten zu können. Ähnliches gilt für die Handballer der SG. In einigen Jugendteams können derzeit keine neuen Mitglieder mehr aufgenommen werden, da die Gruppen überfüllt sind. Zudem ist das begehrte Jugendzertifikat, das von der Handball-Bundesliga (HBL) jedes Jahr neu vergeben wird und mit dem die SG heuer zum ersten Mal ausgezeichnet wurde, in Gefahr, wenn in absehbarer Zeit keine neuen Trainingszeiten hinzu gewonnen werden können. Diese werden auch von den beiden Bundesligamannschaften dringend benötigt. Durch die voraussichtliche Qualifikation für die eingleisige zweite Liga soll zum Beispiel der Trainingsbetrieb der Handballmänner weiter professionalisiert werden. Will man auch zukünftig konkurrenzfähig bleiben, müssen unter anderem auch am Vormittag Übungseinheiten durchgeführt werden. Wichtig ist außerdem, dass die SG sämtliche Heimspiele - auch die Spitzenbegegnungen - in einer einzigen Halle mit entsprechender Zuschauerkapazität austragen kann. Nur wenn sich Spieler und Fans immer heimisch fühlen, kann sich Spitzenhandball in der Stadt dauerhaft etablieren. Durch die Berichterstattung in der örtlichen Presse sowie die Verbreitung der von der Stadt aufgelegten Broschüre mit dem Titel „Die Zukunft der Eishalle und Bäder in Bietigheim-Bissingen“ wurde zuletzt der Eindruck vermittelt, dass die Eis- und Ballsporthalle zumindest die Bedürfnisse der SG deckt. Realistisch betrachtet handelt es sich bei der geplanten Sportstätte jedoch um eine reine Eishalle. Die Handballer können nur einige Spitzenspiele dort austragen, dem TSV eröffnen sich durch diese Lösung überhaupt keine Möglichkeiten, sein Angebot im Breitensportbereich auszubauen. Deshalb sind die Verantwortlichen von TSV und SG der festen Überzeugung, dass zusätzlich zur geplanten Eishalle eine weitere Sporthalle gebaut werden muss, die folgende Kriterien erfüllen sollte: ein Fassungsvermögen für 2500 Zuschauer entsprechend der HBL-Richtlinien, ein angemessener VIP-Bereich, ausreichend Räumlichkeiten für Gesundheitssportangebote und eine großzügige Bewegungslandschaft für Kinder. Optional denken die beteiligten Vereine über einen integrierten Sportkindergarten sowie einen eigenen Fitnessbereich nach. TSV und SG erwarten jedoch nicht, dass dieser neue Raum kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Im Gegenteil: sie wollen sich aktiv in die Planung, Realisierung und Finanzierung einer solchen zusätzlichen Sporthalle einbringen.
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